Yamaha SG2000 – Refret

Über die mit der Massenfertigung im Gitarrenbau im Amerika der 1970er und 1980er Jahre einhergehenden Qualitätsprobleme ist viel geschrieben worden. Wer auf der Suche nach einem bezahlbaren Vintage-Instrument aus dieser Zeit ist, muss ganz sicher mit erheblichen Qualitätsschwankungen rechnen und sollte sich vor dem Kauf sehr intensiv mit dem Objekt der Begierde beschäftigen. Aber nicht alle Gitarren aus der Zeit sind problematisch verarbeitet, besonders gilt das für die seinerzeit in Japan gefertigten Instrumente, die völlig zu Recht einen ganz ausgezeichneten Ruf geniessen.

Genau das trifft auch auf die hier präsentierte ‘SG 2000’ des Multikonzerns Yamaha aus der zweiten Hälfte der 1970er Jahre zu. Ganz klassisch in Cherry Red gehalten, ähnelt sie mit ihren zwei Cutaways jedoch nur bei oberflächlicher Betrachtung ihrer Namenvetterin aus US-amerikanischer Fertigung. Der gedrungene, recht dicke und zudem gewölbte Korpus trägt aber klar Les Paul-Gene. Mit zwei Humbuckern aus dem eigenen Stall, der bekannten Klangregelung mit 3-Weg Toggle und je zwei Tone- und Volumenreglern verfügt die Gitarre über genau die Einstellmöglichkeiten der Vorbilder.

Deutlich eigene Wege geht die SG2000 jedoch bei der Konstruktion. Zwar bedient sie sich ebenfalls der bewährten Kombination aus Mahagoni und Ahorn, der Hals ist aber durchgehend und gesperrt, was das Sustain sowie die Stabilität positiv begünstigt. Und so schwingt und schwingt sie und ist darüber hinaus  deutlich weniger anfällig für den gefürchteten Kopfplattenbruch. Mit einem Griffbrett aus Ebenholz und den charakteristischen Inlays ist sie leicht erkennbar.

Das Thema Sustain scheint bei der Entwicklung eine große Rolle gespielt zu haben. Denn unterhalb der Brücke ist wie bei den Ibanez-Artist Modellen dieser Zeit ein massiver Messingblock in den Korpus eingelassen. 

Beim Eingang-Scan auf unserer Plek-Station war schnell ersichtlich, dass die Yamaha aufgrund starker Spielspuren und ihrer nicht all zu hohen Bünde nicht um eine Neubundierung herum kommen wird. Nach Abrichten des Griffbretts auf 12″-14″ und Neubundierung mit FW51100 (2.54 x 1.30mm) spielt sich die SG2000 nun besser als je zuvor. Carlos Santana hätte seine Freude daran, da sind wir sicher. 

Der Zustand dieser über 40 Jahre alten Vintage-Gitarre ist trotz der über die Zeit unvermeidlichen Gebrauchsspuren recht gut. Natürlich gibt es hier und da Kratzer und Macken, aber das prägt den Charme dieser alten Lady im positiven Sinne ganz enorm. Wer auf der Suche nach einer fantastisch spielbaren und preiswerten Alternative zu einer Les Paul ist, kommt an der SG2000 kaum vorbei.

Die Auslieferung erfolgt im originalen Hardshell Case. 

Sold but not forgotten

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