Florian Jäger Propeller #19

Nachdem wir in den letzten Jahren insgesamt drei “Bavarian Makeover” im Shop hatten, die uns allesamt restlos überzeugt haben, waren wir natürlich gespannt, als uns eine Propeller angeboten wurde. Die Propeller ist Florian Jägers Eigenkreation, die natürlich von den Instrumenten maßgeblich beeinflusst ist,  die er tagtäglich für eine große Anzahl von Kunden aus aller Welt restauriert und überarbeitet. Kunden, die sich keine originale Gibson Les Paul Standard aus den 1950ern leisten können oder wollen, jedoch nicht mit Gibsons Interpretationen der alten Instrumente zufrieden sind. 

Florian Jägers Arbeit beginnt im Prinzip dort, wo Hersteller wie Gibson aus Kapazität- und Kostengründen passen müssen. Denn im komplett durchgetakteten Herstellungsprozess wird der Großteil der Arbeit doch heutzutage von CNC-Maschinen übernommen, die mit ihrer Präzision doch viel von dem vermissen lassen, was den Instrumenten der “Goldenen Zeit” ihren Charme verliehen hat: ein großer Anteil Handarbeit! Denn je nach Tagesform und Gusto, je nach Fähigkeiten und Fertigkeiten, je nachdem, wer gerade an den jeweiligen Instrumenten arbeitete – die Serienstreuung war enorm. Zudem wurde mit mehr Liebe zum Detail gearbeitet und dabei mitunter Materialien verwendet, die heute kaum noch zu bekommen sind. 

All sein Wissen aus dem Bau und der Überarbeitung der alten Originale fließt in der Bau der Propeller ein. Wer so detailverliebt ist wie Florian Jäger, greift beim Bau eben auf reineHandarbeit oder authentische Maschinen zurück. Und dazu zählt eine CNC-Maschine nun einmal definitiv nicht. Durch den großen Anteil an Handarbeit und sein außerordentliches Wissen im Bezug auf die alten Formen sowie seinem Gespür für die richtigen Materialien, die richtigen Hölzer und richtigen Techniken, erschafft Florian Jäger in etwa 2-3 Monaten eine Propeller. Kein Wunder, dass diese Instrumente so selten gebraucht angeboten werden. Und wenn, sollte man schnell sein. 

Die Propeller mit ihren im Vergleich zum amerikanischen Vorbild doch deutlich größeren Korpusabmessungen neigt schnell zum Übergewicht. Auch hier legt Florian Jäger beseoneders Augenmerk auf leichte Materialien. Besonders das für Body und Hals Honduras Mahagoni muss leicht sein. Diese #19 landet so am Ende bei 4,13kg. Chapeau!

Wie aus dem “Bavarian Makeover” bekannt, wurden auch bei der Propeller eigens hergestellter Nitrolack verwendet. Der hauchdünn aufgetragene Lack härtet zudem kristallin aus. Zusammen mit den feinen Lackrissen verbessert dies die Schwingungseigenschaften, lässt die Propeller viel freier resonieren. 

Abgesehen vom Aging befindet sich die Propeller in hervorragendem Zustand. Nicht original sind die beiden ThroBak Humbucker, die der einzige Vorbesitzer gegen die ursprüngliche originalen Amber “Spirit of ´59” getauscht hat. Die Auslieferung dieser absolut einmaligen Gitarre erfolgt im originalen Jäger Case mit dem Zertifikaten von Gibson und Florian Jäger.

Sold but not forgotten