2016 Gibson Custom Shop 1959 ES-175 VOS

Die Gibson ES-175 ist vielleicht nicht die größte Archtop bei Gibson und auch nicht die luxuriöste. Dennoch wird sie seit den späten 1940ern durchgehend gebaut und gehört mit Sicherheit zu den beliebtesten Archtops bei Gibson. Vielleicht ist aber auch das schlichte Design und die unkomplizierte Konstruktion der Garant für den großen Erfolg der ES-175.

1949 erschien sie zuerst mit einem einzelnen P-90, der wenige Jahre später um eine Bridge-Pickup-Option ergänzt wurde. Diese ES-175D, wie sie fortan hieß, war die Erste bei Gibson, die Anfang 1957 die frisch entwickelten, hochmodernen Humbucker erhielt. Dem Erfolg hat es nicht geschadet, ganz im Gegenteil…

Ob man glaubt oder nicht, die ES-175 ist seit 2017, nach fast 70 Jahren nicht mehr bei Gibson im Programm. Dabei entsprachen die zuletzt vom Custom Shop neu aufgelegten ES-175 V.O.S. Instrumente mit ihren Spezifikationen exakt der originalen ´59er-Version. Sorgfältigste Verarbeitung, ausgesuchte Hölzer und das V.O.S.-Finish samt leicht gealterter Hardware sorgen hier für absolutes Vintage-Feeling.
Das beginnt mit dem kräftigeren Hals mit Soft-C-Profil, welcher trotz seiner Abmessungen gut in der Hand liegt. Die sauber eingelegten Bünde werden, wie auch der gesamte Korpus, von einem leicht vergilbtem Binding eingefasst. Wie bei der ES-175 üblich, finden auch bei dieser Gibson “Split Parallelogram Inlays” aus gealtertem Celluloid ihren Platz im einteiligen Palisandergriffbrett. Die Saitenlage ist angenehm flach und so lässt sich die Gibson angenehm und leicht bespielen.

Um den historischen Vorbild weiter gerecht zu werden, wurden neben offensichtlichen, optischen Details wie dem Zig-Zag-Tailpiece oder der Palisanderbrücke auch jene Feinheiten berücksichtigt, die nicht direkt ins Auge fallen. So wurde ebenso auf ein korrektes Bracing der Decke oder der korrekten Hals-Korpus-Verbindung geachtet sowie auf die Verwendung von Bumbelbee-Widerständen. Auch der Toggel-Switch wird durch eine Gummilagerung “schwimmend” in der Decke fixiert.

Die Gibson befindet sich in sehr gutem Zustand, wies aber einen Kopfplattenriss auf, der von Dragan Milosevic vom “FINE ART Guitar Workshop” absolut professionell repariert und nachlackiert wurde. Bis auf feine Plektronspuren auf dem Pickguard und wenige übliche Spielspuren sind keine weiteren nennenswerten Beschädigungen vorhanden. Im Lieferumfang ist neben dem luxuriösen Gibsonkoffer das Zertifikat und die Checkliste enthalten. 

Sold but not forgotten