1990s Gibson Chet Atkins Nylon
Als 1979 die Zusammenarbeit von Chet Atkins und Gretsch nach 25 sehr erfolgreichen Jahren endete, bot sich für Atkins schon bald bei Gibson eine neue Möglichkeit, Gitarren nach seinen ganz speziellen Anforderungen bauen zu lassen. Dabei stand vor allem sein Wunsch nach rückkopplungsfreien, elektroakustischen Solidbodys ganz oben auf seiner Wunschliste. Auf der Namm 1981 wurde dann mit der Gibson Chet Atkins CE erstmals eine vorgestellt und erfüllte alle Anforderungen, die sich der Meister von diesem Modell erwartet hatte. Nur war sie mit ca. 4000DM damals alles andere als günstig.
Zwar wurden etliche dieser Gitarren verkauft, sie blieb aber mit den Absatzzahlen deutlich hinter den Erwartungen zurück. Kurze Zeit später stellte Gibson den Verkauf daher wieder ein. 1985 verkaufte die Norlin Corp. Gibson an die heutigen Besitzer und viele Modelle kamen auf den Prüfstand. So auch die Chet Atkins Guitar, die leicht verändert ab 1987 zu einem moderateren Preis wieder erhältlich war. Neben der Nylonstring gab es fortan auch eine Steelstring-Version, die SST. Wir stellen hier ein sehr gepflegtes Exemplar der Nylon-String vor.
Diese weist im Gegensatz zu den Steelstring-Versionen natürlich einen breiteren Hals aus Mahagoni auf. Mit einer Sattelbreite von ca. 46,7mm ähnelt er schon fast einer Konzertgitarre.
Um das Ziel einer voll bühnentauglichen und absolut rückkopplungsfreien Gitarre zu erreichen, wurde das selbe Prinzip verfolgt, wie bei der Entwicklung der Solidbody-E-Gitarre. Anstelle des Resonanzkörpers rücken jetzt Pickup und Preamp in den Fokus, die nun allein für die Klangerzeugung verantwortlich sind. Dabei handelt es sich um einen einteiligen Piezo-Pickup, der die Klangcharakteristik einer Konzert-Gitarre sehr authentisch abzubilden vermag, denn die Gibson besitzt einen vollen, ausgeglichenen Ton. Von unseren Setup-Maßnahmen einschließlich Bundabrichtung und Korrekturen am Sattel konnte die Chet Atkins erheblich profitieren, sie spielt sich nun vorzüglich, das Handling dieser Gitarre ist ohne ja erstklassig gewesen.
Diese Gibson wurde etwa zu Beginn der 1990er Jahre hergestellt und seither nur wenig gespielt. Genauer lässt sich das Baujahr nicht bestimmen, denn bei dieser Chet Atkins handelt es sich um einen sogenannten “Grauimport”. Vorbei am Gibson-Vertrieb haben einzelne amerikanische Händler mitunter Instrumente direkt nach Europa geliefert. Damit die Provenienz nicht nachzuvollziehen ist, sind die ursprünglichen Seriennummern unkenntlich gemacht und eine Fantasie-Nummer in Blech aufgeschraubt. Gebrauchsspuren sind nur in sehr geringem Umfang zu finden. Auch Griffbrett und Bünde befinden sich in hervorragendem Zustand. Im Lieferumfang ist der originale Gibson Koffer enthalten.
- Serial: “92010208”, Made in USA
- Natural Nitro Finish
- Mahogany Body
- Mahogany Neck
- Cedar Top
- Ebony Fretboard
- Scale Length: 25,5″
- No Inlays
- 18 Medium Frets Plus 1 Partial Fret
- Neck With: 46.7mm
- Rosewood Bridge
- Bridge Transducer Pickups
- Active Volume, Bass and Treble Controls
- Gibson Tuners
- Weight: 3,45kg
- Original Gibson Hardshell Case
DieGibson zeigte im Scan keine gravierenden Mängel, die ein Abrichten der Bünde erforderlich machten. Nach der Justage des Trussrods haben wir nur leichte Korrekturen vorgenommen, um ein erstklassiges Setup zu erreichen.
Durchgeführte Arbeiten: Plek-Scan, Analyse & Setup
Die Saitenlage liegt gemessen im 12. Bund nun bei:
- E: 2,6mm
- e: 2,1mm
- Strings: Medium
Die Bünde bilden über dem Griffbrett einen gemessenen Radius von 33.6″ bis 43.3″ ab, die Bespielbarkeit dieses Instruments ist durch die durchgeführten Maßnahmen nun noch einmal verbessert.