1978 Guild S300

Im “Spiegel” werden in unregelmäßiger Regelmäßigkeit automobile Designstudien vorgestellt. Fahrzeuge also, die es nicht in die Massenproduktion geschafft haben, weil sie entweder so fern des Mainstreams entworfen wurden, oder schlicht nicht in die Zeit passten.

Dieses Ausprobieren und das Spielen mit Designs ist im Gitarrenbau natürlich einfacher und mit weniger Aufwand umzusetzen. Und so widmen und widmeten sich vor all Firmen, deren Gitarrendesigns eher auf bekannten Mustern und Vorbildern beruhen dem experimentellen Designstudium. Vielleicht landet man so ja mal einen Treffer. Jedoch ist der Gitarrist an sich leider eine extrem konservative Spezies und alles was vom Gewohnten abweicht, hat es mitunter extrem schwer. Dabei ist diese Guild eine verdammt gute Gitarre. Gut konstruiert, tolle Hardware und Hölzer, hervorragende Pickups und Sounds. Und man erkennt sie auf den ersten Blick. Das können inzwischen nicht viele Gitarrenmodelle behaupten. 
  
‘Guild’ ist sicher einer der besonders klangvollen Namen im amerikanischen Gitarrenbau der Nachkriegszeit, mit anderen Marken aus der Zeit verbindet Guild aber auch ein besonders wechselvolle Geschichte. Gegründet in 1952 in New York City mit etlichen Epiphone-Mitarbeitern, zog man schon 1956 nach New Jersey um. Schnell wuchs die Schar der Anhänger der großartig klingenden Archtops und Acoustics. Aber auch E-Gitarren hat Guild im Programm. Die bekannteste ist wahrscheinlich die Bluesbird.

Gründer Alfred Dronge verunfallte 1972 tragisch und hinterließ ein inspirationslos trudelndes Unternehmen, das sich dann 1995 in den Schoß von Konkurrent Fender flüchtete. Die Produktion wurde vorübergehend nach Corona verlegt und später in New Hartford weitergeführt, bis 2014 Fender die Marke weiterverkaufte.

Diese S300 stammt aus dem Jahr 1978 und war ein weiterer Versuch, die Marke Guild zu retten. Jedoch wurde die Produktion bereits nach einigen Jahren wieder eingestellt. Diese S300 ist mit Guild HB-1 Pickups ausgestattet, deren Polarität über den kleinen Toggle-Switch vertauscht werden kann. Die Bespielbarkeit des etwas schlankeren Halses ist sehr komfortabel. 

Der Zustand dieser tollen und einzigartigen Guild ist sehr gut mit leichten Gebrauchsspuren. Besondern in Anbetracht ihres Alters. Die Bünde befinden sich nach der Plek-Abrichtung nicht nur in absolut neuwertigem Zustand, sie haben auch den richtigen Höhenverlauf, um eine angenehme Saitenlage zu realisieren. Die Guild spielt sich dank unserer Maßnahmen nur wirklich fantastisch. Die Auslieferung dieser fantastischen Gitarre erfolgt in einem neuen Fender Gigbag.  

sold but not forgotten

no images were found