1978 Gibson L-5S Custom – Refret

Der eigentlich seit ihrem Erscheinen sehr bekannten, gesuchten und extrem beliebten Gibson L5 eine Soldbody-Version zur Seite zu stellen war eine Idee der 1970er Jahre, die wie vieles bei Gibson zunächst einmal floppte. Als Crossover-Modell sollte sie vor allem den Spagat zwischen Jazz und Rock bewältigen und Archtop-Gitarristen den Weg in die Solidbody-Welt ermöglichen und umgekehrt. 
Also bediente man sich reichlich am L5-Repertoire und statte die L5s mit allen Merkmalen aus, an denen man üblicherweise die L5 erkennt. Angefangen beim Headstock-Design über die Inlays, Bindings und Tailpiece. Allerdings vergriff man sich auch an den damals neu entwickelten Low-Impedance-Pickups, die auf Modellen wie der Recording, der Signature oder der Personal zum Einsatz kamen und auch dort nicht gerade für Begeisterung sorgten. Allesamt Modelle, die weder damals noch heute ein Rolle spielten oder spielen. 

Und so besann man sich irgendwann bei Gibson und fertigte die L5s in der zweiten Version mit der klassischen Humbucker-Bestückung. Dies brachte zwar die ersehnte Aufmerksamkeit und auch Gitarristen wie Pat Martino, John McLaughlin oder Ronnie Wood wurden und werden mit diesem Modell gesehen, trotzdem endete die Produktion in der Mitte der 1980er Jahre. Abgesehen vom auf 300 Exemplare limitierten Ron Wood Signature Modell und einem Reissue-Run um 2004 ist und bleibt die L5s ein Relikt ihrer Zeit. Aber gerade das macht den Charme dieser außergewöhnlichen Gitarre aus.

Der L5s sagte man immer ein hohes Gewicht nach, unser Modell fällt aber mit knapp 4kg nicht nur moderat aus. Für einen massiven zweiteiligen Ahorn-Body, einen dreiteiligen Ahornhals mit Ebenholzgriffbrett ist sie ausgesprochen leicht. 
Der Hals ist nicht zu dünn und tendiert eher in Richtung ´59 Profil, liegt gut in der Hand und lässt sich gut bespielen. Die recht flache Bundierung ist noch original und ermöglicht eine angenehme Saitenlage. Wir haben die Gibson hier bestmöglich eingestellt. Ein Abrichten der Bünde war nicht möglich, dazu sind die Bünde zu flach. Dennoch konnten wir ein mehr als stimmiges Setup erstellen, welches wirklich Freude macht. 

Erstaunlicherweise befindet sich diese Gibson nach 50 Jahren in einem unglaublich gutem Zustand mit nur geringsten Gebrauchsspuren. 
Nicht original sind neben den getauschten Mechaniken die Potis, die aus der Mitte der 1990er stammen. Zudem haben wir die Gibson mit Jescar FW57110 neu bundiert. Diese 2,7mm breiten und etwa 1,45mm hohen Jumbobünde passen exzellent auf die Gibson und verleihen ihr ein absolut frisches und modernes Spielgefühl. Im Zuge der Neubundierung haben wir das sehr unebene Griffbrett mit der Plek-Maschine abrichten müssen, um eine homogene Bundhöhe zu gewährleisten. Dieser Maßnahme ist die obere Ecke des letzten Inlays zum Opfer gefallen – absolut verschmerzlich. Zudem ist der Lack deutlich spröder als in den Baureihen vorher oder nachher. An einigen Stellen ist trotz größter Vorsicht und Sorgfalt ein wenig Lack abgesprungen.

Im Lieferumfang ist neben einigen Papieren der originale Gibson Koffer enthalten, der sich ebenfalls in sehr gutem Zustand befindet. 

Preis: 5499EUR

(Differenzbesteuert nach §25a UStG)