1975 Gibson EDS-1275 SG Double Neck

Wenn von einer Doubleneck-Gitarre die Rede ist, fällt den meisten wohl zuerst die Gibson EDS-1275 ein. Spätestens seit Jimmy Page sie in den 1970ern mit Led Zeppelin populär machte. Dabei geht ihre Geschichte, wie könnte es auch anders sein, bereits auf die späten 1950er zurück. Damals noch mit einer Hollowbody-Konstruktion als “Double 12″ in geringer Stückzahl erhältlich, wurde sie ab 1962 mit dem damaligen Les Paul-Korpus, der heute als SG bekannt ist, als Solidbody hergestellt.

Allerdings teilte sie das gleiche Schicksal, wie viele der zu jener Zeit entwickelten Modelle bei Gibson. Anders als die Explorer, die Flying V oder die Moderne, verschwand die Gibson EDS-1275 allerdings erst Ende der 1960er von der Bildfläche. Dies änderte sich dann allerdings schlagartig 1974, als die Nachfrage aufgrund ihrer gestiegenen Popularität deutlich anstieg. Von da an blieb sie bis 1998 kontinuierlich im Programm.

Aus dieser frühen Neuauflage stammt diese fantastisch erhaltene EDS-1275 in Walnut. Die Seriennummer weist sie als 1974/75 aus, die Potis lassen sich auf die letzten 2 Wochen 1974 datieren. Wir können also davon ausgehen, dass wir hier eine frühe 1975 vor uns haben.  

Von der Konstruktion entspricht die EDS-1275 weitestgehend der typischen SG. So wird auch hier auf einen immerhin einteiligen Mahagoni-Korpus zurück gegriffen. Jedoch wird nicht Mahagoni für den Hals verwendet, sondern einteiliger Ahorn. Weitere Unterschiede zur SG bestehen dann eigentlich nur noch in der Art der Saitenbefestigung, denn für das typische Stoptail ist schlichtweg zu wenig Platz. Stattdessen werden die Saiten nun einfach in die “Nickel Claw”eingehängt.

Spielerisch stellt die Gibson aufgrund ihrer Größe und des mit ca. 5,22kg höheren Gewichts natürlich eine kleine Herausforderung dar. Jedoch sind beide Hälse sehr gut zu erreichen und stehen sich nicht gegenseitig im Weg. Die Halsprofile entsprechen dem typischen Slim Taper-Profil und sind nicht zu dick ausgefallen. Wahrscheinlich auch, um der Kopflastigkeit im Stehen nicht noch zusätzlichen Anreiz zu geben, die sich bei dieser EDS-1275 jedoch noch im Rahmen hält. Im Sitzen ist die EDS-1275 gradezu komfortabel zu bespielen, da sie bequem zwischen Achsel und Oberschenkel passt.

Für beide Hals-Sektionen kommen die originalen Patent-No. Humbucking Pickups zum Einsatz. So ausgestattet ist die EDS-1275 für Clean- wie für Distortion-Sounds gleichermaßen gut geeignet, tönt aber aufgrund ihrer höheren Masse und dem größeren Korpus etwas satter im Klang.

Diese Gibson EDS-1275 befindet sich für ihr Alter von nahezu 50 Jahren in bemerkenswert guten Zustand. Ein Volume-Poti wurde 1979 getauscht, und ein Gutpin wurde versetzt. Die Bünde befinden sich in altersgerechtem Zustand, zeigen jedoch nahezu keine Spielspuren. Im Lieferumfang ist der Gibson-Koffer enthalten.

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