1990s Gretsch G6119 Tennessee Rose

Eine wunderschöne Gitarre des Kult-Herstellers Gretsch dürfen wir mit dieser ‘Tennesee Rose’ G6119FT vorstellen, die mit einzigartigen Spezifikationen aufwarten kann. Und gern würden wir auch etwas zum Baujahr dieser tollen Gretsch sagen. Das ist ohne Seriennummer aber gar nicht so leicht…

Der Weg für Gretsch war bekanntermaßen nicht immer leicht. Nach einer Hochphase Mitte der 1950er Jahre, in der Gretsch mit Modellen wie der ‘White Falcon’ oder der ‘G6120’ sehr erfolgreich waren, verkaufte Fred Gretsch die Firma 1967 an Baldwin Pianos. Damit begann ein fortlaufender Abstieg, denn die Helden dieser Zeit spielten bald lieber Strats, Teles oder Les Pauls. 1985 wurde von Fred W. Gretsch, einem Urenkel des Firmengründers, der Name zurückgekauft und die Firma begann wieder bei Null. Drei Jahre dauerte es, bis bei Gretsch wieder Gitarren hergestellt wurden, diesmal in Tarada, Japan. Hier wurde auch diese G6119  Chet Atkins Tennessee Rose hergestellt.

Die Tennessee Rose gab und gibt es in unterschiedlichen Version. Entweder ein tiefer Korpus mit echten F-Löchern und langer 25,5″ Mensur mit Filtertran-Pickups oder in der dünneren Koprusform mit aufgemalten F-Löchern, einer Mensur von 24,6″ und Filterten oder Hilotrons.

In der hier vorliegenden Version mit zwei Filtertrons, also der G6119FT fand Palisander als Griffbrettholz Verwendung. Die natürliche Maserung des laminierten Ahorn am hohlen Korpus wird durch den ‘Cherry Stain’-Farbton sehr ansehnlich herausgearbeitet und harmoniert klasse mit dem Retro-Style der Gretsch Gold-Hardware. Und die Gold-Hardware ist auf der normalen G6119 wirklich aussergewöhnlich. Auch die verwendete Brücke, die Brückenbasis und die verwendeten Schaller-Mechaniken passen nicht so recht ins typische Bild einer G6119. 

Die hoch-sensitiven Filtertron-Tonabnehmer und das in diesem Fall toll aussehende und auf der G6119 ebenfalls extrem seltene B6GW Bigsby-Tremolo sorgen in dieser Hollowbody für den gesuchten Ton der Rockabilly- und Country-Helden früherer Zeiten. Typisch Gretsch ist auch die Schaltsektion, hier finden wir neben einem Pickup-Wahlschalter einen Master-Tone-Regeler, für jeden Tonabnehmer gibt es einen Volumenregler und die Gesamtlautstärke kann mit dem Mastervolumen-Regler angepasst werden.

Ohne Seriennummer ist das Baujahr nicht definitiv zu ermitteln. Es scheint sich aber um eine Pre-Fender-Version aus den 1990er Jahren zu handeln. Genaueres konnten wir nicht ermitteln. Und auch der Grund für die Tatsache, dass viele Spezifikationen nicht in die übliche Serienproduktion passen, ist nicht zu klären.

Der Zustand dieser Gretsch ist insgesamt wirklich gut mit eher geringen Gebrauchsspuren. Vornehmlich am Korpus finden sich hier und da kleine Kratzerchen. Die größte Macke im Bereich des oben F-Lochs ist in den Bildern  gut zu erkennen. Die Auslieferung dieser großartigen Gitarre erfolgt im originalen Gretsch Koffer, bei dem jedoch eine Schnalle defekt ist.