2018 Macmull T-Classic

Israel entwickelt sich langsam aber sicher zu einer kleinen und vor allem feinen Gitarrenbaunation. Zumindest im Bereich der E-Gitarren und E-Bässen. Denn neben B&G Guitars, die in den vergangenen Jahren mit der “Little Sister” für erhebliches Aufsehen gesorgt haben, stammen auch Macmull Guitars aus dem kleinen Land im östlichen Mittelmeerraum. Hinter ‘Macmull Guitars’ stecken neben Namensgeber und Master Luthier Tal Macmull übrigens die beiden aktiven Gitarristen Amit R. Sadras und Sharon Levi.

Der Ansatz beider Firmen könnte jedoch kaum unterschiedlicher sein. Während B&G im Bereich Design und Konstruktion recht innovative Wege einschlagen, verschreibt sich Macmull vollkommen der Tradition der Vintage-Gitarren. Zumindest hat dies zunächst den Anschein, denn die Korpusdesigns sind doch allesamt bekannt und haben Musikgeschichte geschrieben. Und so liegt es nahe, dass die Modelle ganz vertraute Namen tragen.

Aber so einfach es zunächst scheint, sich an bekannten Vorbildern zu orientieren, so schwer ist es als Hersteller auch, sich vom Gros entschieden abzusetzen und zu differenzieren, ohne den Geschmack der breiten Masse aus den Augen zu verlieren. Denn schließlich will man ja besser und anders als das Original sein, ohne jedoch zu sehr anders zu sein. Hier liegen Segen und Fluch doch eng beieinander.

Bei Macmull versucht man sich diesem Problem auf zweierlei Weise zu nähern. Einerseits durch eine Preisstaffelung aufgrund der verwendeten Hölzer und speziell deren Gewichte. Denn extrem leichte und einteilige Bodys kosten Aufpreis, teilweise bis zu 2000€. Andererseits durch eine aufwändige Frequenzanalyse aller Hälse und Bodys. Ziel ist es hier, tonal ideal zueinander passende Teile zu Pärchen zusammenzufügen.

Nun gehören wir nicht unbedingt zu den Verfechtern plumper Generalisierungen. Dem Gewicht also per se eine bestimmte tonale Fähigkeit zuzuschreiben ist wohl eher geschicktes Marketing als das es sich tatsächlich belegen ließe. Wichtiger und damit wohl auch entscheidender für dich als Gitarrist ist das individuelle Instrument als solches. Die handwerkliche Sprache des Gitarrenbauers, Bespielbarkeit und Klangbild wiegen unserer Meinung dann doch schwerer, als das bloße Faktum Gewicht.
Hier kommt der zweite Ansatz ins Spiel und ist aus unserer Sicht der wahre Grund, sich eine Macmull mal genauer anzusehen. Denn diese Macmull haben etwas ganz Besonderes. Etwas, dass sich nicht in Zahlen und Fakten beschreiben lässt. Nicht einzelne Fakten sondern die Summe aller Teile sind am Ende doch entscheidender.

Tja, und das Headstockdesign? Selbstverständlich wie alles andere ebenfalls eine Sache des Geschmacks. Ehrlich gesagt finden wir es ziemlich gelungen, denn es unterstreicht passend die Simplizität des T-Modells.

Die T-Classic aus 2018 stammt aus einer Sammlung und wurde nahezu nicht gespielt. Dementsprechend hervorragend ist der Zustand, die wir auf technischer Seite durch die Abrichtung der Bünde und unser Plek-Setup nochmals spürbar gesteigert haben. Im Lieferumfang ist neben dem Originalkoffer das Zertifikat sowie der Macmull-Ledergurt enthalten.

Leider bereits verkauft!

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