1999 Gibson Custom Shop ’58 Les Paul Junior Doublecut TV Yellow

Nachdem 1952 die erste Les Paul auf den Markt kam, entschied Gibson sich bereits 1954 zur  Herstellung einer günstigeren Les Paul Variante. Gedacht für Schüler oder Musiker mit schmalem Geldbeutel, war sie mit unter $100 deutlich günstiger als die Goldtop, die $225 kostete. Dabei wurde auf die Ahornecke, die Bindings und auf einen Pickups verzichtet. In dieser Form wurde sie einige Jahre hergestellt, bis sie 1958 einen zusätzliches Cutaway erhielt, welches den Zugang zu höheren Lagen erleichtern sollte und so den Weg für die spätere SG ebnete.

Die Replik einer solchen ’58er Junior aus dem Gibson Custom Shop dürfen wir hier vorstellen.

Konstruktiv ist die Gibson Les Paul Junior an Einfachheit wohl kaum zu überbieten. Der einteilige Mahagoni-Hals ist ergonomisch perfekt mit einem recht dicken Mahagoni-Korpus, welcher ohne Ausbuchtungen oder Übergänge auskommen muss, verbunden. Darauf ein DogEar-P90 an der einteiligen Wraparound-Bridge. Keine Bindings, keine aufwendig gewölbte Decke, keine Schnörkel.

Was nach dem ersten Anspielen auffällt, ist das endlose Sustain. Die Gibson schwingt und schwingt und schwingt, produziert dabei einen druckvollen aber sehr kultivierten Sound, der sowohl clean als auch mit ordentlich Verzerrung nicht matscht oder mulmt. Hier macht sich das Fehlen einer zweiten Fräsung und des Magnetfeldes des nicht vorhandenen Neck-Pickups eindrucksvoll bemerkbar. Die Gitarre hat von unserer Plek-Optimierung noch einmal gut profitieren können und spielt sich erstklassig bei einem eher schlanken Halsprofil.

Die Custom Shop-Gibson aus 1999 befindet sich in sehr gutem Originalzustand mit nur geringen Gebrauchsspuren in Form kleiner Kratzerchen, diese fallen aber kaum auf. Auch die Bünde befinden sich nach dem Abrichten in Bestzustand. Im Lieferumfang sind neben dem originalen Gibson-Case  auch verschiedene Herstellerpapiere enthalten, Ende der 90er Jahre waren Custom Shop-Zertifikate noch nicht üblich.