1989 Guild Nightbird II

Die Guild Bluesbirds und Nightbirds haben ihre Wurzeln in den frühen 1950er Jahren, als das Modell mit den leichten Les Paul Design-Anleihen 1954 unter dem Namen “Aristocrat M-75” das erste Mal vorgestellt wurde. Allerdings betraf dieser Vergleich ausschließlich die Korpuskontour, denn mit ihrer Semi-Hollow Bauweise grenzte sie sich schon damals von der zwei Jahre früher vorgestellten Les Paul ab. Auch ist der Korpus etwas breiter, dafür weniger tief ausgefallen. Leider ereilte auch der Aristocrat das Schicksal geringer Akzeptanz, denn bereits 1963 wurde die Produktion wieder eingestellt.

Als sie ab 1967 wieder ins Programm aufgenommen wurde, wollte man sich des etwas angestaubten Images entledigen. Allerdings nicht durch eine veränderte Konstruktion oder neue Features, sondern durch einen neuen Namen. Denn fortan sie auf den Namen “Bluesbird”. Ab 1970 veränderte Guild dann zum ersten Mal die Konstruktion und bot die Bluesbird ausschließlich, bis zum zwischenzeitlichen Produktionsstop 1978, als Solidbody an. Seitdem wurde die Bluesbird immer mal wieder als Solidbody oder als Semi-Hollowbody aufgelegt.

Die Nightbird ergänzte ab 1985 das Guild-Programm und wurde in zahlreichen Variationen mit unterschiedlichen Pickup-Konfigurationen und Deckenhölzern aufgelegt. Zwei Jahre später entschied man sich bei Guild für eine klare Aufteilung. Die Nightbird I bekam eine recht spartanische Ausstattung ohne Hals-Binding, Fichtendecke, Dot-Inlys und Chromehardware, während die luxuriöser ausgestattete Nightbird II mit einer tollen Ahorndecke, Halsbinding, Goldhardware und “Thin Slotted Diamond”-Inlays ausgestattet wurde. 

Hergestellt vor der Übernahme vom Fender Custom Shop ist sie von der Herstellungsqualität über die Holzauswahl bis zur makellosen und einfach klasse aussehenden Lackierung über jeden Zweifel erhaben. Hier passt einfach alles.
Der Mahagonihals ist mit 43,7mm etwas breiter ausgefallen, als man dies vielleicht üblicherweise gewohnt ist. In Kombination mit dem mittelstarken D-Profil und einer angenehm flachen Saitenlage ist die Bespielbarkeit aber einfach großartig. 

EMG-Pickups waren damals eine Option und dank  Coil-Split-Funktion funktionieren diese Pickups geradezu ideal in dieser Gitarre. Zwar ist der Phase-Schalter nur für den Halls-Pickup aktiv, die beiden EMG Pickups verleihen der Nightbird einen sehr akustischen Grundcharakter mit kräftigen Bässen, luftigen Mitten und feinen, obertonreichen Höhen. So gar nicht das, was man von dieser Art Pickups gewohnt ist. Und so entpuppt sich die Nightbird als äußerst flexibles Instrument: von jazzigen Cleansounds über leicht angezerrten Blues bis zu kräftigem Rock ist mit dieser Guild so ziemlich alles möglich.

Der Zustand ist sehr gut mit üblichen Gebrauchsspuren. Gröbere Lackmacken, Dellen oder Kratzer sind nicht vorhanden. Im Lieferumfang ist der originale Koffer enthalten, bei dem jedoch die beiden unteren Schnallen defekt sind. Ein sicherer Transport ist aber ohne Probleme möglich. 

Preis: 2499EUR/ Sold

(Differenzbesteuert nach §25a UStG)