1981 Charvel USA San Dimas Pre Series

Hinter der seit heute zum Fender-Konzern gehörenden Marke ’Charvel’ steckte ursprünglich niemand anderes als Wayne Charvel, der mit seinen Gitarrendesigns und nicht zuletzt kreativen Lackierungen aus der Hard Rock Szene der 1980er wohl nicht wegzudenken ist. Die in dieser Zeit hergestellten Gitarren sind aber nur das Ergebnis eines langen Prozesses, der für Wayne Charvel wohl 1959 begann. Mit dem Kauf seiner ersten Fender Stratocaster, die er kurze Zeit darauf demontierte und neu lackierte, weckte er sein Interesse an der Reparatur, dem modifizieren und lackieren von Gitarren.

So begann Charvel zunächst für Fender Gitarren zu refinishen und eröffnete 1974 im californischen Azusa “Charvel´s Guitar Repair”. Da Fender zu dieser Zeit ausschließlich Gitarren von der “Stange” anbot, schickten sie jeden Künstler mit Sonderwünschen nach Californien. Und so betraten regelmäßig Bands wie Deep Purple, The Who, ZZ Top oder Van Halen seinen Laden. Auch wenn er 1978 seinen Shop und die Namensrechte an Grover Jackson verkaufte, übte er mit zahllosen Jobs bei Fender, Gibson, Rickenbacker oder B.C. Rich einen großen Einfluss auf den Bau und die Entwicklung von Gitarren der letzten Jahrzehnte aus. Auch heute kann Charvel Endorser wie Guthrie Govan oder Warren de Martini an sich binden, die eine große Strahlkraft für die Marke besitzen.

Ein extrem seltenen Exemplar aus der Zeit vor der Serienfertigung, als Charvels quasi nur als individuelle Einzelstücke zu bekommen waren, stammt diese 1981er San Dimas mit Mahagoni-Korpus und Flamed Maple Top. Eine Seriennummer war zu der Zeit ebenso wenig üblich, wie eine gravierte Backplate. Der bisher einzige Besitzer kaufte sich anfangs der 80er in Leverkusen bei Ulis Musik, die Gitarre war erst kurz vorher von der NAMM eingeflogen worden und kostete damals schon ein kleines Vermögen. Auch die Bestückung mit einem Humbucker und zwei Singlecoils war in der damaligen Zeit eher selten. Bis auf ausgetauschte Potis ist die Gitarre noch im ursprünglichen Zustand.

Der umlackierte Ahornhals ist mit den von uns frisch abgerichteten Bünden perfekt spielbar, und das Messingtremolo ist in Verbindung mit dem braunen Phenolic-Sattel tadellos in der Stimmstabilität. Klanglich überzeugt die Charvel mit erdigen 80s-Rocksounds, singendem Blues oder funky-cleanem Sparkle.

Der Zustand ist für das Alter von fast 40 Jahren ganz hervorragend, es gibt hier und da die zu erwartenden Gebrauchsspuren, Kratzerchen und kleinen Macken, das passt aber alles wunderbar zum enormen Charme dieser seltenen Spitzengitarre. Die Auslieferung der “Ur-Charvel” erfolgt in einem hochwertigen G&G Case mit dem originalen Tremolohebel.

sold but not forgotten

no images were found