1993 Epiphone Riviera Nashville Collection Ltd. Made In USA

Kaum wechselvoller könnte die lange Geschichte der Firma Epiphone sein. Anastasios Stathopoulo hatte bereits erste Erfolge im Saiteninstrumentenbau im Griechenland und der Türkei des ausgehenden 19. Jahrhunderts verzeichnet, als ihn 1903 politische Unruhen in die neue Welt nach New York führten. Die dort stetig wachsende Einwanderer-Community erfreute sich schnell an den hochwertigen Instrumenten der Manufaktur A. Stathopoulo. Die Familie etablierte sich auch gesellschaftlich, vier Kinder wurden geboren und die beiden Söhne Epimanondas (bekannt als ‘Epi’) und Orpheus (genannt ‘Orphie’) erlernten das Geschäft von der Pike auf. Auf Grund des wirtschaftlichen Erfolges genoss man Privilegien und pflegte einen für die Zeit durchaus ansehnlichen Lebensstil. Alles wurde schlagartig anders, als Anastasios 1917 an Krebs verstarb. Allen voran der umtriebige ‘Epi’ mussten die Söhne die entstandene Lücke schnell schließen. Das Unternehmen wuchs bis zur großen Weltwirtschaftskrise 1929 kontinuierlich, und ‘Epi’ erwies sich mit seiner ab 1923 nun ‘Epiphone’ firmierenden Fertigung als ernsthafter Konkurrent für Gibson. Zu der Zeit gehörten Archtop-Gitarren von Epiphone zum Besten, was für Geld zu kaufen war. Während der Weg von Gibson auch während und nach dem 2. Weltkrieg stetig aufwärts ging, erforderten die Probleme bei Epiphone nach dem Tode von ‘Epi’ in den 50er Jahren einen einschneidenden Schritt, es kam 1957 zur Übernahme durch Gibson und die Produktion beider Marken wurde am Standort in Kalamazoo in Michigan gebündelt. Eine Zeit lang wurden beide Marken nebeneinander positioniert, teilweise waren die Epiphone-Produkte wie z.B. die ‘Emperor’ sogar hochwertiger gearbeitet und hochpreisiger als das vergleichbare Gibson Modell ‘Byrdland’. Die Umsätze explodierten und erst die in den 60ern aufkommende Billig-Konkurrenz mit teilweise schamlosen Kopien der amerikanischen Vorbilder und der Eigentümerwechsel bei Gibson brachten Epiphone 1970 zunächst nach Japan und in 1983 dann nach Korea.

Zur NAMM 1993 legte das um Profil und Anerkennung ringende Unternehmen eine auf je 250 Stück limitierte Edition der Sheraton und der Riviera vor, deren absolute Besonderheit die Fertigung bei Gibson in Nashville war.

Mit diesem Paukenschlag konnte Epiphone erfolgreich an die goldenen Zeiten des Gitarrenbaues erinnern. Natürlich war es nicht praktikabel, die Fertigung insgesamt wieder in die USA zurückzuverlegen, aber die Musikwelt hat seit dem erkennen können, dass man sich bei Epiphone wieder ganz konsequent auf qualitativ ansprechende und preiswerte Ausgaben der alten Klassiker von Gibson und Epiphone besinnen würde.

Die aus 1993 stammende ‘Riviera’ ist also in Nashville in den USA gefertigt und gehört damit zu dieser sehr gesuchten und seltenen Edition. Sie verfügt wie eine Gibson ES-335 über laminierte Hölzer für den Korpus und einen massiven Centerblock, der störende Feedbackgeräusche wirkungsvoll eindämmt. Die Minihumbucker von Gibson verleihen dem Sound einen sehr warmen Grundcharakter, das Instrument ist neben Jazz und Blues aber durchaus auch für Grunge- oder Classic-Rock geeignet. Optisch ist die Riviera äußerst harmonisch gearbeitet mit einem schönen Cherry Finish, weißem Binding sowie einem weißen Pickguard, das zweiteilige Tailpiece rundet diesen Eindruck ab.

Das Instrument hat enorm von unserem frischen Plek Setup einschließlich präziser Bundabrichtung profitiert und glänzt mit fantastischer Spielbarkeit und Tonentfaltung. Der Zustand ist dem Alter entsprechend sehr gut mit nur geringen Gebrauchsspuren. Hier wären eine etwas abgeschabte Stelle an der Halsrückseite und minimales “Worming” auf der Korpusrückseite zu nennen. Die Auslieferung erfolgt im originalen Gibson Case.

Leider bereits verkauft!

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