1978 Ibanez Artist 2700

Als Ibanez Mitte der 1970er anfing Gitarren herzustellen, orientierten sie sich größtenteils an den großen amerikanischen Vorbildern. Und so waren die Instrumente, die bei Fujigen Gakki in Japan produziert wurden, im Prinzip hochwertige 1:1-Kopien zum günstigeren Preis. Kein Wunder, dass die Japaner in den Folgejahren mit Klagen überhäuft wurden. Ibanez musste sich etwas einfallen lassen und ging schrittweise dazu über, auch eigenständige Gitarrendesigns zu entwickeln. 

Nach Einführung der Artist-Serie, die noch stark von Gibson beeinflusst war, wurde dann ca. 1978 die Musician-Serie vorgestellt. Bei der Artist 2700 handelt es sich um so etwas wie de “Missing-Link”. Noch Artist, ebnete sie in puncto Konstruktion und Design den Weg für die spätere Musician Serie. Bei der AR-2700 ist die Holzauswahl allerdings noch eine andere und auch die Korpusform ist nicht mit der der Musician identisch. Denn bei Letzterer waren die Korpushälften nicht mehr symmetrisch.

Dass Ibanez in den 1970er und 1980ern hervorragende Gitarren baute, dürfte hinlänglich bekannt sein. Diese Artist AR-2700 wurde im April 1977 in Japan hergestellt und bestätigt eindrucksvoll, dass die Japaner damals nicht nur sehr hochwertige Instrumente fertigten, sondern dabei auch innovativ waren. Nicht nur die Konstruktion mit durchgehendem Hals aus Ahorn und Walnuss zählt zweifelsfrei dazu, die auf der AR-2700 verbaute, aktive Elektronik macht sie zudem tonal zu etwas Besonderem. Fehlende Flexibilität kann man der Ibanez zumindest nicht attestieren.  

Der Clou ist jedoch die aktive Boost-Schaltung mit 3-Bd-Equalizer. Zugegeben, mit insgesamt sechs Reglern und 3 Mini-Schaltern wirkt die Ibanez auf den ersten Blick etwas überladen. Das legt sich aber nach kurzer Zeit, denn diese Schaltung funktioniert einfach grandios und ist intuitiver als man zunächst vermuten würde. Sehr authentische Singlecoil-Sounds sind ebenso möglich wie ein absolutes Metallbrett. Die AR-2700 kann alles! Die gesamte Elektronik funktioniert übrigens tadellos, was bei diesen alten Artists nicht immer der Fall ist.

Die beiden “Ibanez Super ´88″ Humbuckern lassen sich über die beiden Tri-Sound-Switches zwischen Humbucker-Mode, Singlecoil-Mode und Parallel-Mode schalten und klingen wirklich klasse. Gut, sie mag etwas bieder aussehen, dafür hat sie es faustdick hinter den Ohren. Alles an dieser Ibanez scheint auf Sustain ausgelegt zu sein. Auch bei der Auswahl der Hölzer kann man diesen Anspruch gut erkennen.

40 Jahre gehen normalerweise an keiner Gitarre spurlos vorbei. Bei diesem Exemplar scheint die Zeit aber kurz nach dem Kauf stehen geblieben zu sein. Gebrauchsspuren sich nur im äußerst geringen Umfang vorhanden. Tobias hat ihr zudem im Rahmen einer umfassenden Plek-Überarbeitung auch in punkto Bespielbarkeit den letzten Schliff verliehen und nun spielt sich sie wirklich hervorragend. Im Lieferumfang ist der Ibanez-Koffer in ebenfalls sehr gutem Zustand enthalten. 

Leider bereits verkauft!

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